Umzug per LKW oder Transporter
Manche zieht es vom Land in die Stadt oder von einer kleinen Wohnung in eine größere. Bei anderen wiederum verhält es sich in beiden Fällen genau umgekehrt. Beruf, Familienzuwachs und andere Veränderungen im Leben verlangen gelegentlich nach einem Ortswechsel. So mancher lässt dabei nicht nur Erinnerungen an sein altes Heim und die Nachbarn zurück, sondern auch seinen gesamten Hausrat. Die meisten von uns aber ziehen es vor, mit Sack und Pack die neue Wohnung oder das neue Haus zu beziehen. In der Regel hat jedes Möbel in der neuen Heimat bereits seinen festen Platz. Der bequemen Couch mitsamt Tisch, TV-Möbel und dazugehörendem TV ist ebenso ein fester Platz zugewiesen wie dem Kleiderschrank, Esstisch und Stühlen, der Schuhkommode, usw.
Während das neue Heim gedanklich bereits eingerichtet und bezugsfertig ist, stellt sich in der Realität noch die Frage, wie man seinen Hausrat ohne allzu viele Beschädigungen und ohne großen Aufwand von der alten an die neue Adresse bringt. Immer vorausgesetzt, dass der Umzug nicht die geplanten Kosten sprengt. Eine Umzugsfirma zu beauftragen spart zwar Zeit, kostet dafür aber viel Geld. Besonders bemerkbar machen sich die Kosten für Fahrer und Möbelpacker, da die Lohnkosten deutlich höher ausfallen als das Pauschale für einen Lkw oder Transporter. Was liegt also näher, sich günstig einen Transporter oder einen Lkw zu mieten und beim Umzug selbst in die Hand zu nehmen. Wer in seinem Bekanntenkreis einen professionellen Lkw-Fahrer hat, kann auch gleich von dessen Erfahrung profitieren. Wer sich selbst hinter das Steuer klemmt und nur gelegentlich mit großen Fahrzeugen unterwegs ist, sollte einige wichtige Punkte berücksichtigen.
Lkw oder Transporter – was sie unterscheidet und worauf es ankommt
Für einen kompletten Umzug reicht selbst der praktische Kombi oder Mini-Van nicht aus. Hier muss ein echter Laderaum-Meister her, wie zum Beispiel ein Transporter oder was noch besser ist, ein Lkw. Transporter und Lkw überzeugen nicht nur bei der Ladekapazität, sondern auch mit Komfort beim Be- und Entladen.
Ladevolumen und eine ebene Ladefläche zeichnen Transporter und Lkw aus. Doch bereits hier beginnen, sofern keine einschlägigen Erfahrungen vorhanden sind, die ersten Probleme. Damit ein Transporter oder ein Lkw richtig beladen wird, braucht es einen Plan für eine korrekte Beladung. Schließlich landen die verschiedensten Sachen im Laderaum eines Lkw oder Transporters. Kleinteile sollten vor dem Beladen in Kartons verpackt werden um sie schnell und sicher verladen und transportieren zu können. Das betrifft vor allem zerbrechliche Sachen wie Geschirr, Gläser und Vasen. Auch der Wandspiegel und das TV-Gerät sollte für den Transport bruchsicher verpackt werden. Das ermöglicht ein schnelles Beladen und sicheres Transportieren. Da in den meisten Fällen der Verpackungskarton nicht mehr vorhanden ist, helfen Decken und Kartons um Kratzer und Schrammen zu vermeiden. Spiegeln, TV und Kartons mit zerbrechlichem Inhalt sollten zuletzt verladen werden. Außerdem sollte beim Verstauen der zerbrechlichen Gegenstände darauf geachtet werden, dass andere Möbel und Kartons keinen Druck ausüben oder darauf zu liegen kommen.
Manche Möbel lassen sich auseinandernehmen und helfen so beim Transport Platz zu sparen. Lange Teile eines Kastens finden im langen Laderaum eines Lkw oder eines Transporter mit Überlänge ausreichend Platz. Wer also einen Transporter mietet, sollte auf die Länge des Laderaums achten. Offene Türen und herausstehende Möbel sollten beim Transport nach Möglichkeit vermieden werden. Das gilt besonders dann, wenn der Transport über die Schnellstraße oder Autobahn führt. Aber auch Regen ist ein guter Grund, Möbel, Kartons und Matratzen sicher in einem trockenen Laderaum zu transportieren.
Die kleinen Beispiele zeigen deutlich, worauf bei einem Umzug mit einem angemieteten Lkw oder Transporter zu achten ist. Ausschlaggebend sind
• das Mobiliar, welches übersiedelt wird, und
• die Entfernung zwischen alter und neuer Unterkunft.
Ob sich ein Transporter oder Lkw für den Umzug besser eignet hängt aber auch vom Mobiliar selbst ab. Wie bereits erwähnt, lassen sich manche Möbel in ihre Einzelteile zerlegen. Das bedeutet ein einfaches und Platz sparendes Beladen. Andere Möbel, wie zum Beispiel das Sofa oder Großmutters Kommode wiederum, müssen so wie sie sind im Laderaum verstaut werden. Solche Möbel können viel Stauraum beanspruchen und bei einem kleinen Transporter schnell zu Platzmangel führen. Platz lässt sich dadurch gewinnen, indem nach dem Verstauen im Laderaum das Möbel selbst zum Laderaum wird. In einer Kommode können zum Beispiel Kartons, Kleidung, und andere kleine Gegenstände verstaut werden. Das spart Platz und bewahrt außerdem den Inhalt während der Fahrt vor lästigem Hin und Her rutschen.
Be- und Entladen – was spricht für einen Lkw, was für einen Transporter
Der Transporter bietet gegenüber dem Lkw verschiedene Vorteile. Einer davon ist die niedrige Ladekante. Anders als beim Lkw muss bei einem Transporter kein großer Höhenunterschied überwunden werden. Was noch für einen Transporter spricht ist eine zusätzliche Tür. Beladen wird der Transporter grundsätzlich über die Tür am Heck. Diese ist in der Regel zwei geteilt und lässt sich zum Be- und Entladen weit öffnen. Die meisten Transporter mit festem Dach verfügen außerdem noch über eine zweite Tür, die seitlich angebracht ist. Mittels eines Schiebemechanismus lässt sich diese Tür leicht öffnen. Das verschafft an heißen Tagen nicht nur eine angenehme Brise frischen Wind, sondern bietet beim Be- und Entladen eine große Hilfe. Sperrige Möbel wie das bereits erwähnte Sofa können bequem ein- und ausgeladen werden. Die seitliche Schiebetür bietet dazu einen bequemen Zugang zum Laderaum.
Wesentlich höher ist die Ladekante eines Lkw. Wer für seinen Umzug einen Lkw wählt, sollte daher ein Fahrzeug mit Ladebordwand wählen, mit der das Be- und Entladen zum Kinderspiel wird. Schwere Möbel lassen sich mit der Ladebordwand bequem und ohne Einsatz von Muskelkraft hochhieven oder zu Boden senken. Ein Druck auf den Knopf der Steuerung genügt und die Ladebordwand hebt oder senkt sich. Anders als beim Transporter bietet der Lkw keine seitlich angebrachte Tür. Dafür ist die Ladefläche eines Lkw zum Be- und Entladen ausreichend groß dimensioniert. Hier ist Platz genug, um die Möbel nach Belieben zu drehen und wenden und um Umzugskartons zu schlichten und zu stapeln.
Beim Anmieten eines Transporters oder Lkw sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass im Laderaum Ösen und Lasen zum Befestigen von Transportgurten vorhanden sind. Mit diesen Guten werden Möbel und Kartons mit wenigen Handgriffen gesichert. Das verhindert verrutschende und kaputte Möbel und ein verlagern des Schwerpunkts während der Fahrt.
Viel Platz braucht viel Platz – hier hat der kleine Transporter die Nase vorn
Die Ladefläche eines Transporters mit Überlänge beträgt je nach Hersteller und Modell um die 15 Quadratmeter, die eines Lkw ist deutlich größer. Je nach Modell beträgt die Ladefläche 35 Quadratmeter oder mehr. Berücksichtigt man das Ladevolumen, verschiebt sich das Verhältnis deutlich zugunsten des Lkw. Für einen Umzug des gesamten Hausrats spricht also der Lkw.
Der Vorteil liegt klar auf der Hand. Mit nur einer Fuhre und derselben Mannschaft kann mehr als das Doppelte von A nach B transportiert werden. Doch ein großes Fahrzeug bietet nicht nur viel Platz, es benötigt ihn auch. Und zwar in Form eines Park- oder Abstellplatzes. Dieser liegt im Idealfall direkt vor der Eingangstür – sowohl bei der alten als auch bei der neuen Unterkunft. Doch genau hier können sich Probleme ergeben. Das ist besonders dann der Fall, wenn die alte oder neue Wohnung in der Stadt liegt. Geeignete Parkplätze für Lkw sind kaum vorhanden, noch seltener direkt vor der Haustüre. Auch das Halten auf der Straße für die Dauer des Be- oder Entladens ist oft nicht möglich. Eine Lösung bieten Reservierungen öffentlicher Parkplätze oder das Absperren eines Teils der Fahrbahn für einen festgelegten Zeitraum. Auskünfte dazu erteilen Gemeinde- oder Stadtverwaltung und Polizei.
Vor allem im Stadtverkehr ist der Transporter wegen seiner Größe gegenüber dem Lkw im Vorteil. Abgesehen von der kleineren Abstellfläche lässt sich leichter durch enge Gassen manövrieren als ein Lkw. Als Nachteil gegenüber dem Lkw ist die kleinere Ladefläche anzuführen.
Beladen eines Transporters oder Lkw
Wer täglich mit dem Pkw fährt, muss bei einer Fahrt mit einem beladenen Transporter oder Lkw sorgfältig vorgehen. Das beginnt bereits beim Beladen. Um sicher durch Kurven zu fahren, sollte der Schwerpunkt nach Möglichkeit tief liegen. Schwere Möbel und Gegenstände sollten nach Möglichkeit auf dem Boden des Laderaums landen und sofort gesichert werden. Werden schwere Möbel übersiedelt, die nur stehend transportiert werden können, sollten diese unbedingt an eine Wand gelehnt und dort ausreichend gesichert werden. Zu berücksichtigen ist auch eine gleichmäßige Verteilung des Gewichtes.
Fazit – Transporter oder Lkw, kein Vorteil ohne Nachteil
Wer seinen Hausrat selbst von A nach B fahren möchte, braucht ein passendes Transportfahrzeug. Für eine richtige Entscheidung braucht es etwas Zeit und Vorbereitung. Außerdem braucht es für einen Lkw eine entsprechende Lenkerberechtigung. Ist eine solche vorhanden oder springt ein befreundetet Lkw-Lenker als Fahrer ein, muss der zu transportierende Hausrat festgestellt werden. Nicht immer übersiedeln alle Möbel. Manches bleibt zurück, landet auf dem Sperrmüll oder wird an einem guten Freund verschenkt. Nachdem das Volumen des Ladeguts festgestellt wurde, geht es um die Wahl des passenden Fahrzeuges. Diese hängt wie bereits erwähnt von den vorhandenen Abstellmöglichkeiten ab. Oft reicht ein Gespräch mit den Nachbarn um den nötigen Platz zu bekommen. Aber auch eine Rückfrage bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung bringt Klarheit. Ist auch diese Hürde genommen, braucht es noch ein paar gute Freunde, die beim Be- und Entladen von Transporter oder Lkw kräftig anpacken.